Zum Vergleich- wäre unsere Bundesrepublik bei gleichbleibender Einwohnerdichte so groß wie Nigeria müssten unser Land über 250 Millionen Deutsche beherbergen.
Man muss also nicht befürchten, dass man tot getreten wird. Ölsardinencharakter darf man aber der der ehemaligen Hauptstadt Lagos zuschreiben. Die 20 Millionen-Metropole hat die Fläche von Schleswig-Holstein und gehört mittlerweile zu den größten Städten der Welt.
Zum Beispiel in einen der wunderschönen Nationalparks. Hier spielt Nigeria seinen touristisch größten Trumpf aus- die einzigartige Tierwelt. Unter allen Staaten Westafrikas ist die Fauna dieses kontinentalen Abschnitts in Nigeria in seiner größten Diversität als auch Anzahl vertreten.
Diese wahrhaft animalische Vielfalt ergibt sich durch die unterschiedlichen Ökozonen innerhalb der nigerianischen Grenzen.
Es beginnt im Norden mit seiner dort schon stark dersertifizierten Ausprägung. Hier beeinflusst der Harmatan mit seinen heißen Sahara-Winden ganz entscheidend das Klima.
Nur mit etwas mehr Vegetation- sowie einer auch nur geringfügig längeren Regenperiode bestückt- schließt sich die Dornsavanne an. Auch sie liegt noch im Norden Nigerias und unterscheidet sich vom Wüstentypus nur durch die kargen Dornensträucher bzw. dem spärlichen Baumbestand. Dem entsprechend stellt sich in diesen relativ lebensfeindlichen Gebieten auch der Wildtierbestand dar. Hier überleben nur Tiere, die sich den harten, von extremer Trockenheit gekennzeichneten Lebensbedingungen anpassen konnten.
Dies sind vor allem sehr zähe Antilopenarten, Wüstenschakale, Kamele, wildlebende Ziegen und nicht wenige Reptilienarten, im besonderen Geckos, Agamen und Eidechsen.
Große Raubtiere sind eigentlich weiter südlich zu suchen, aber hin und wieder „verirrt“ sich ein Löwe oder ein Leopard auf der Suche nach Beute in diese Substanz zehrenden Habitate.
Die sich südlich anschmiegende Trocken- und darunter die Feuchtsavanne, stehen im feuchten Kontrast zur Wüste/Dornsavanne, bilden aber in sich einen ähnlich strukturierten Vegetationsblock.
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Diesen Lebensraum teilen sie sich, sehr zu ihrem Leidwesen, mit den großen Raubsäugern des Kontinents- Löwe, Leopard und Gepard. Und in den Flüssen lauern bis zu sechs Meter große Nilkrokodile immer wieder auf ihre Chance, wenn sich die scheuen Huftiere dem Ufer oder dem Wasserloch nähern. Neben Krokodilen und Raubkatzen sind es auch und immer wieder die heimlichen Herrscher der Savanne, die Gazelle, Zebra und Co. zusetzen. Hyänen sind eigentlich als Aasfresser bekannt und berüchtigt, aber sie zeigen sich häufig als clevere Jäger, die im Verbund ein ansonsten schnelleres Huftier mittels geschickter Einkreisetaktiken zur Strecke bringen.
Der Löwe gilt zwar als König der Tiere, würde es aber nie wagen mit einem Rudel Hyänen anzubinden. Das als hinterlistig verschriene Raubtier besitzt das kräftigste Gebiss aller Landraubtiere und würde in numerischer Überlegenheit für den Löwen seinen sicheren Tod bedeuten.
Für diese Prädatoren sind die Trockensavannen also eine Art Paradies, denn sie finden dort reichlich Nahrung. Ob diesem ähnlichen, reichhaltigen Fressangebot sind sie auch häufig in der Feuchtsavanne zu sichten.
Hier kommen dann auch Elefanten vor, die den Vorteil der bis zu 5 Meter hoch wuchernden Grassorten nutzen. Raubtiere kommen so nur sehr schwer in den Genuss ältere-, kranke- oder Babytiere anzugreifen. Daher wird das Grün in diesen Gefilden auch Elefantengras genannt.
Die feuchteste- all dieser Zonen ist auch die geografisch am südlichsten gelegene-, der tropische Regenwald. Obgleich für die Ausbeutung seiner Ölressourcen, Nigeria schon recht viel Urwald weggerodet hat, haben eingekehrte Einsicht, Maßhalten und staatlich geförderte Wiederaufforstungsprojekte dazu beigetragen, dass sich noch etwa 100.000 Quadratkilometer an Regenwald halten konnten. Dies ist gut für die teilweise sehr seltenen Tierarten, die hier ein Refugium gefunden haben. Dazu zählen neben Waldelefanten, Zwergflusspferden und dem nur 1,80 m großen Stumpfkrokodil vor allem die westlichen Flachlandgorillas. Die hiesige Population wird mittlerweile intensiv geschützt und nicht mehr als 20 Personen dürfen pro Tag unter Führung von qualifizierten Busch-Guides bis auf 50 Meter in ihre Nähe.
Darüber hinaus begeben sich auch die meisten der in der Feuchtsavanne vorkommenden Arten immer wieder mal in den tropischen Dschungel . Sie nutzen dieses herrliche Ökosystem entweder zur Ergänzung der Nahrungspalette oder als Rückzugsgebiet zum Schutz vor etwaigen Fressfeinden.
Zusammen mit den Tausenden von Insekten-, Vogel- und Reptilien-Arten ergibt dies den artenreichsten Lebensraum der Erde. Und in Nigeria ist er noch in sehr ansprechender Größe zu finden.